Sind Männer verantwortlich für die Umweltverschmutzung?

Nein, das ist keine provokative Aussage meinerseits, auch nicht eine aus der „EMMA“. Das war eine Headline aus dem „BLICK“ von vergangener Woche.
Männer verursachen durch ihre Vorliebe für grosse Autos, exzessives Benützen von elektronischen Geräten und damit enormen Stromverbrauchs nachhaltige Überbelastung der Ressourcen Luft und Energie.

Hmm…weitergedacht, haben sie eine Faszination für Waffen, benützen dieselben überdurchschnittlich viel im Vergleich zu Frauen, führen Kriege und natürlich wird damit die Wirtschaft enorm angeregt, weil dieWaffen ja alle hergestellt werden müssen. An oberster Spitze der Wirtschaft und ihrer Konzerne stehen statistisch gesehen auch vorwiegend Männer.
Darüber könnte man echt deprimiert sein, als Frau ohnehin. Wäre auch einfach sich als Opfer zu fühlen. Schlussendlich sind wir aber alle in diesem Opfer/Täter-Kreislauf, wenn wir nicht begreifen, dass die Unterschiede zwischen den Geschlechtern gar nicht so gross sind, und dass ein grosser Teil dieser scheinbar männlichen oder weiblichen Verhaltensweisen im eigentlichen Sinn des Wortes Rollen sind, die wir spielen, zugunsten eines Systems, welches sich davon nährt, dass Männer egoistisch und stark ihren Weg nach oben gehen und Frauen liebevoll (und nach wie vor gratis!) die Familie führen und häufig auch noch voll arbeiten.
Das Einzige was ich direkt an vielen Männern zu kritisieren hätte, wäre die Tatsache, dass noch keine effektive, gesellschaftliche Reform in starren, uralt konditionierten Verhaltensweisen stattgefunden hat.
Frauen sind einige Male in der Geschichte aufgestanden, haben für ihre Rechte gekämpft, sind bestenfalls belächelt, schlimmstenfalls verurteilt worden und haben ihren Kampf um Gleichberechtigung bis heute nicht aufgegeben. Nicht gegen die Männer. Das wurde immer falsch verstanden. Gegen Systeme, welche bewirken, dass Frauen und Kinder minderwertig behandelt und dass unsere Ressourcen so rücksichtslos verbraucht werden.
Ihr findet das nicht? Grasses, aber aktuelles Beispiel: das Pornogeschäft floriert rasant, die Prostitution auch, am allerliebsten mit Minderjährigen, einschlägige Internetseiten bieten sogar Mutter und Tochter an. Schwarzmalerei? Nein, Zeichen. Es sind Männer, die die schnelle Lust auf Körper, unabhängig vom Menschen, der drin steckt, haben wollen und somit kaufbar machen. Viele.
Versteht mich nicht falsch, liebe Männer, ich liebe euch für eure Inspiration, euren Sex, eure Gradlinigkeit, aber ihr prostituiert euch viel zu sehr an ein System, dass schlussendlich unnatürlich ist. Es gibt einiges für euch zu tun. In eine andere Richtung, genau wie Frauen das auch tun müssen. Das wäre wahrer Umweltschutz! Kitschigerweise kommt mir da abschliessend Bettina Wegner in den Sinn, die gesungen hat: „Grade, klare Menschen wärn ein schönes Ziel, Leute ohne Rückgrad gibt’s schon viel zu viel!“