Stille im Bildungsland

Die Landschaft in der Bildung hat sich in den letzten Jahren fast unbemerkt, ob der ganzen faszinierenden Neuerungen auf dem Gebiet der Technologie, genauer Computer-Technologie, drastisch verändert. Scheint logisch, könnte man meinen, wenn nicht die Richtung so bedenklich wäre.
Das vertrauensvolle Wissen über die naturgegebene menschliche Lust am Lernen ist einer Überprüfung des Lernens im frühesten Alter gewichen, einer Wertung des menschlichen Seins auf allen Ebenen.
Erziehende werden angehalten, in verschiedenen Kategorien zu werten und in gut und schlecht einzuteilen.
Wir sollten es besser wissen, hatten wir doch mit den 68ern eine klare Neudefinition der Erziehung erfahren, Es gibt genug erziehungswissenschaftliche Literatur aus den Gebieten der Entwicklungspsychologie, der Hirnforschung und der Herzintelligenzforschung.

Die Wichtigkeit einer menschlich-natürlichen Motivationsentwicklung ist absolut zu beachten. Kinder sind grundsätzlich begeisterungsfähig. Sind sie es nicht mehr, läuft etwas schief.
Als am Elternabend der Schule unserer Tochter der neue Sozialkompetenz-Beurteilungsbogen für die Schüler vorgestellt wurde, fragte ein Vater, ob es denn auch einen Sozialkompetenzbogen für Lehrer gebe, den die Schüler ausfüllen dürfen, anonym versteht sich.
Gab es natürlich nicht. Lehrpersonen müssen nicht einmal obligatorisch in eine Supervision, obwohl wir wissen, dass die heutige Schule einer riesigen Baustelle gleicht und die Unsicherheiten gross sind.
Wir Menschen haben die Umwelt im rasenden Tempo verändert und es sind andere Kinder daraus entwachsen, darauf müssen wir reagieren, und beobachten, welche neue Fähigkeiten und Talente sie mitbringen. Vielleicht könnten wir ja sogar was lernen dabei!
Lernende und Lehrer tauschen gewissermassen aus und bereichern sich dabei! Schluss mit dem allwissenden One-Way-Lernweg!
Wir versuchen die Welt nach Regeln der Vergangenheit zu handhaben und befinden uns schon längst im Schnellzug der Zukunft!
Die wichtigsten Komponenten sind Kreativität und Ausdrucksfähigkeit, Spontanität und Flexiblilität! Nicht zu viel Vorgekautes, lassen wir die Kinder selbst denken!
Wir können nicht mehr unsere Erfahrungen so einfach auf die Kinder übertragen, da wir ihre heutige Erlebniswelt gar nicht mehr genau kennen.
Oder wer spielt schon als Lehrperson mal begeistert ne Runde Mario Kart, (was noch die harmloseste Spielbeschäftigung der Jungen ist!), oder tanzt ausgelassen zu Techno? Oder versucht nach drei Prüfungen bis in die Nacht Theaterproben durchzustehen und das auch noch mit Begeisterung?
Was wir tun können, ist die Themen und Gefühle der Jungen zu nehmen und sie in ein kreatives Ausdrucksfeld zu stellen. Und uns gleich mit rein.
Das braucht Zeit, gewiss. Aber ist es nicht genau das, was wir bejammern zu wenig zu haben? Und wer bitte gibt sie uns, wenn wir sie uns nicht selbst nehmen? Wer diktiert uns das Tempo vor und ist es wirklich gesund?
Einiges spricht dagegen. Es scheint eher so, dass wir uns nicht auf Regierungen verlassen, also die Einzigen sind, die verlangsamen können. Dann mögen wir nämlich auch länger.
Beim Langsamwerden sollte dann statt dessen Beobachtung (ohne Notizettel in der Hand!), Freude, Liebe und Behutsamkeit einfliessen.
Das heisst keineswegs, keine Rolle mehr zu spielen, keine natürliche Autorität mehr zu haben, oder kein System mehr zu vermitteln. Es heisst, das System nach den Kindern auszurichten, wieder etwas mehr seine Sinne und Instinkt mit einzubeziehen. (Mutter Erde heilt sich schon seit Jahrmillionen ständig selbst, warum soll sie nicht auch neue Menschen kreieren, die bei der Heilung behilflich sein können?)
Die Lösung wäre wahrscheinlich,  liebevoll sein eigenes, mitunter verletztes inneres Kind hervor zu holen, zu heilen und wieder lustvoll mitarbeiten -spielen zu lassen an dem wundervollen Abenteuer „Leben“!

In dem Sinne wünsche ich euch allen viel Erfolg dabei und ein spielerisches, liebevolles 2013!

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