Der Alltag ist wieder mit Vehemenz eingebrochen, obwohl was heisst schon Alltag? Wohl die Tatsache bestimmte mehr oder weniger erträgliche Regelmässigkeiten zu haben, welche gleichzeitig soviel Power kosten, dass abends nur dieses kleine unbestimmte Gefühl hüpft, dass das Leben eigentlich ein absoluter Glücksfall ist, für jeden. Es ist ein riesiges Schauspiel, dessen Rollen nicht starr gelebt werden sollten, sondern lustvoll und intensiv. Sie sind sogar wechselbar, wenn beschlossen wird, etwas Neues zu probieren, eine neue Rolle zu spielen. In der Entscheidung liegt eigentlich alles. Unglücklich macht nur die Entscheidungshemmung, der Status Quo. Sicherheit ist schlussendlich irgendwie schal, wenn kein Risiko auf sich genommen wird. Insofern ist der Alltag gar keiner, ausser man kann leider nicht mehr dies und das unternehmen, weil man früh aufstehen muss, komplett müde ist, oder was für Ausreden sonst noch rumschwirren, wenn man eigentlich wahnsinnig gerne tanzen, malen, eine Nachtwanderung tun, bis zum Abwinken Liebe machen, ein Superbuch lesen möchte. Eigentlich sollte jeden Tag irgendwas Aussergewöhnliches unternommen werden, auch wenns klitzeklein ist, nur um die Inspiration zu kitzeln. Die langweilt sich nämlich überdurchschnittlich viel herum, zumal wir meist nur die Produkte der Inspiration anderer reinziehen. Der eigene Ausdruck braucht von Null und Niemandem eine Erlaubnis und freut sich am lustvollen Spiel.
In dem Sinne würde ich gerne wieder ein Interaktiv-Theater auf die Beine stellen, welches irgenwann nächsten Herbst zur Durchführung kommen sollte. Ich suche dafür wieder Leute, die 2 Tage heftig jemand anders sein wollen, die Thematik würde sich irgendwo in archaisch-wilden Zeiten ansiedeln, mit Leder und Pelz, rauhen Männern und starken Frauen. Na, interessiert?
Nun aber zuerst die Proben fürs Jubiläum am 22. und 23. September 07, wir machen eine Lesung mit Gedichten von Robert Gernhard, Impros, Gido und Oli spielen in einem 2Personenstück „Der stumme Diener“ von Harald Pinter, meine Jugendgruppe übt mit mir noch am Stück „Nicht ganz Ge-Dicht!“, wo also liebe Leute ist genau der Alltag? Hihi…. am Meer rumhängen ist später!