Der Sommer beginnt

„Du darfst die Füsse nicht mehr auf den Nachbarsstuhl legen, Anweisung vom Chef!“ meint etwas verlegen, meine Lieblingsservice-Frau in meiner Stammbeiz.
„Ich habe aber doch die Schuhe ausgezogen, es ist superschönes Wetter und ich habe das hier immer gemacht!“, meine ich, etwas gekränkt und fühle mich an die SBB erinnert. Wobei man in den Zügen die Füsse auf die Nachbarsbank legen darf, sofern die Schuhe entfernt oder eine Zeitung darunter platziert wird.
„Ich verstehe es auch nicht..“ sagt sie, „abgesehen davon hätte er es dir ja auch selber sagen können!“
Eigentlich ist es ja nicht ungewöhnliches für diese, ich sag mal „Bünzlibeiz“. Das kennen wir ja schon von Jahren zurück. Nur, dass damals noch der ängstliche Schweizer-Wirt drauf war, und sich im Endeffekt dann wieder beruhigt und in der Folge ein Auge zugedrückt hat, waren wir doch schon seit jeher seine Stammgäste.
Aber jetzt ist der Beizer der nette Mann aus der Türkei, der sich bis anhin trotz komplett überrissener Preise für mittelmässige Speisen immer entgegenkommend und angenehm verhalten hat. Dafür habe ich jeweils im Sommer beträchtlich viel Kohle in Form von Kaffee, Glacé, Süss- und sonstigen Getränken liegen lassen und auch hi und da seine teuren Menues verzehrt und ihn verteidigt, wenn sich wiedermal jemand beklagt hat.
Hat die Stadt, die sich selber Kaufstadt nennt, nun auch ihn erreicht mit ihren langweiligen Forderungen nach Gleichbrei und Ordnungswahn, oder nagt an ihm die Angst vor der Tatsache, dass er, will er an seinem grössenwahnsinnigen Standard festhalten, der Pleitegeier einholen wird?
Wie auch immer, ich bin entäuscht. Entäuschte Gäste sind gefährliche Gäste. Zumal ich immer mit mir auch noch ein ganzes Trüpplein Freunde mitgebracht habe und es nun sicher nicht mehr tun werde.
Ein einfaches Gesetz, lieber Mann, welches du nicht begriffen hast: das von der Toleranz. Schade. Ich habe gedacht, dass das was du an Intoleranz erfahren hast, dich schlauer gemacht hätte. Ist aber nicht so.
Naja, es gibt ja auch noch andere Sonnenplätze, nicht wahr?

Herzqualitäten

Die Entdeckungen aus der Kardiologie, genauer aus der noch jungen Wissenschaft der Neurokardiologie, wonach im Herz ein Art von Hirn am Werk sein soll, sind nach wie vor bahnbrechend.
Eigenartig still bleibt es aber in den Medien zu diesem Thema.
Genauso eigenartig still, wie zu allen anderen immer häufiger auftretenden, ähnlich bahnbrechenden Forschungsergebnissen, wie die aus der Bioresonanz, der “neue” Medizin, der Psychosynthese und so fort.
Stattdessen werden wir bombardiert mit Informationen aus den Müll-Medien in Gratiszeitungen, Fernsehen und Computer um dann auf deren entsprechende Propaganda wunschgemäss zu reagieren, Meinung zu bilden, einzukaufen, Material anzuhäufen und unsere Persönlichkeit zu verkaufen, um immer gleicher zu werden, statt Vielfalt und Individualität in der Einheit zu leben…der Einheit des Herzens.
Es reicht schon, wenn der Mensch dafür einsteht, so zu arbeiten, wie es ihm Freude macht, wo seine Leidenschaft und Begabung wirklich gebraucht werden und den Herzensmut aufbringt, auf Unrecht zu reagieren.
Warum wir das alles geschehen lassen? Weil die Herzintelligenz geraume Zeit schon missachtet wird, sie hat den Platz einer Muse, bestenfalls, im Dienste des mittlerweile völlig kontrollsüchtigen, keinesfalls zum Wohle des Ganzen hin arbeitenden Kopfhirns. Wir stecken in einem Mindfuck-Programm fest, wonach nur anstrebenswert ist, was angehordet wird. Wonach nur enge und abstrakte Gesetze uns zu kultivierten Menschen machen sollen. Das Gegenteil ist der Fall. Der Mensch benimmt sich auf der Erde, als ob er eine zerstörerische Kreatur wäre. Es nützen alle Errungenschaften einer Gesellschaft nichts, wenn die Führungsstrukturen grausam gleichgültig sind. Kopf-Intelligenz ohne gleichwertige Zusammenarbeit mit der Herz-Intelligenz kippt in kalte Extreme. In der Tat geniale Extreme, aber eben Extreme. Trotzdem strebt jeder und jede nach denselben, was unweigerlich irgendwann zum Kollaps führt.
Die mangelhafte und sehr einseitige Kommunikation des Kopf-Hirn mit dem Herz-Hirn lässt den Menschen sich mangelhaft und einsam fühlen und er sucht in der Aussenwelt nach Ausgleich. Suchen-Sucht.
Das Drängen des Menschen sich global zu vernetzen, ist ein Zeichen der Zeit und als solches nicht negativ zu bewerten.
Es ist aber ebenso ein Zeichen der Zeit dies mit Herzintelligenz zu tun, weil das Gefühl des Gedrängtsein des Menschen ein Gefühl des Gedrängtsein des Planeten ist, auf dem er lebt.
Wir und der Planet sind ein Teil des selben Ganzen, Göttlichen. Die Zeichen des Göttlichen übertragen sich zuerst auf den Planeten und dann auf den Menschen. Wir entspriessen dem Planeten gewissermassen, somit sind wir Kinder des Planeten und nicht umgekehrt! Oder…? Was wissen wir schon…
Aber was wir sicher wissen, ist, dass wir an unseren selbstproduzierten unsinnigen Bergen von Müll kläglich ersticken werden, nicht nur im Materiellen sondern auch im Geistigen.
Und daran könnten wir etwas ändern!
Wir müssten dafür aber hinter die Illusion sehen können, dass irgendwer oder irgendetwas uns retten wird. Wir sind in Wahrheit alle Säuglinge an den Zapfstellen eines absolut zerstörerischen Systems.
Somit können wir, jede und jeder einzelne von uns, uns nur selbst retten, in dem wir anfangen klar zu beobachten, uns von Dingen abzuwenden, die wir gar nicht brauchen, obwohl es uns dringend empfohlen wird und neue, gesundende Gemeinschaften zu bilden. Ich wünsche euch allen viel Mut, Zivilcourage und aktive Herzintelligenz dazu.
Zögert nicht, neue Wege des Herzens zu begehen!

So ein Theater!

Lampenfieber im Endstadium, 14 Jugendliche zittern hinter der Bühne, warten auf den 1.Auftritt von dreien. Gespielt wird das Jugendstück „Der Platz“. Das Ensemble besteht aus 14 Jugendlichen zwischen 13 und 17 Jahren, aus drei verschiedenen Schulen, nämlich der Real-, der Sekundar- und der Bezirksschule.
Der Zuschauerraum ist gestossen voll, man wartet gespannt…
Aber wie üblich ist zumindest für mich, als Regisseurin der Hauptakt gelaufen, und so ist das Präsentieren getaner Arbeit eher eine Art von Krönchen…
Drehen wir mal die Uhr zurück zum Anfang, zur Ur-Idee in den Sommer 2008.

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Frauen im Lehrberuf

In Zeiten der sogenannten Bildungsbaustelle, also der Anpassung des Schulsystems an die Aussenwelt, also Europa, ist es durchaus interessant, ein bisschen in der Mottenkiste der Schulgeschichte herumzustöbern..

(aus dem Schulmuseum in Friedrichshafen am Bodensee)

Frauen im Lehrberuf 

„Die Frau ist der Berufsausbildung körperlich, geistig und nervlich nicht gewachsen. Mädchen, die mit 20 Jahren in blühender Schönheit in das Amt treten, sehen schon nach einer Arbeit von 6-8 Jahren wie ganz verblühte alte Jungfern aus. Im Alter von 30-35 Jahren, wenn der Jüngling im Lehrberuf erst recht zu eben der durch ernste Studien und Vorarbeiten erlangten Kraft sich recht zu freuen beginnt, sind die Lehrerinnen oft bereits ganz gebrochen, nervös, leidend, beständig kränklich und erfüllen ihre Pflichten ohne Freudigkeit unter inneren Qualen. Mit 40 Jahren haben fast alle ohne Unterschied mit beständigem Siechtum zu kämpfen, so dass ihr Leben von dieser Zeit an als ein im Grunde trauriges bezeichnet werden muss. (1898).  Nur dem Manne gebührt eine Stellung in der Öffentlichkeit.„der Mann ist der Erhalter und Fortsetzer der Kultur. Alle Gebiete des öffentlichen Lebens, die dem Kulturfortschritte dienen, sind sein Tätigkeitsbereich: mithin gehört ihm auch die Schule.“ (1916) Frauen im Lehrberuf weiterlesen